Mobilität und Fortbewegung ist eines der menschlichen Grundbedürfnisse
Kinder möchten von Natur aus ihre Grenzen erfahren: Mit den ersten Aufrichts-, Steh- und Gehversuchen trainieren sie ganz nebenbei ihren Gleichgewichtssinn. Wissenschaftlich nennt man das die „vestibuläre Wahrnehmung“.
Viel Bewegung fördert den Gleichgewichtssinn
Kinderlaufräder - spielend Radfahren lernen
Rauf auf's erste richtige Fahrrad
Und das geht so:
Die Kunst des Pedaltretens: Ein wichtiger Schritt beim Fahrradfahrenlernen
Hinzu kommt beim Fahrrad das Vorwärtskommen mit den Pedalen. Diesen Schritt - oder besser gesagt Tritt – lernen die meisten Kids in einer erstaunlich kurzen Zeit. Das Fahrrad wird ganz am Anfang vielleicht noch wie beim Kinderlaufrad mit Abstoßen in Bewegung gebracht. Wenn das Kind auf dem Sattel sitzt sollte auf waagerechtem Terrain die Tertbewegung erklärt und ausprobiert werden. Damit das ganze sicher abläuft, vorzugsweise den Sattel soweit nach unten stellen, dass auch sitzend beide Füße stabil auf der Erde stehen können. So wird das Kind die Freude am Radfahren behalten und kann schnell eine gewisse Routine mit der „Kunst des Pedaltretens“ erlangen.
Fordern und Fördern des Gleichgewichts
Nachdem der Start ins „Radleben“ geglückt ist muss ganz viel geübt werden. Der Sattel kann jetzt Stück für Stück passend nach oben gestellt werden. Bis zur Teilnahme an der Fahrradmobilität der Großen sollte die Nutzung des Kinderrads spielerisch und immer mit viel Spaß erfolgen, so dass die Freude am Radfahren auch erhalten bleibt. Daher begleiten Sie Ihr Kind immer entsprechend der ganz individuellen Entwicklungsphase. Gemeinsam geübt werden kann z.B. das Anfahren und Anhalten. Hierbei spielt die ausreichende Startgeschwindigkeit eine große Rolle. Sonst gerät das Kind in Schlenkern. Daher ist auch das Langsam fahren eine gute Übung, um mit den zuvor beschriebenen Lenkausschläge das Gleichgewicht zu halten.
Die Lust aufs Radfahren
Kinder sind in der Regel abenteuerlustig und freuen sich auf was Neues. Entscheiden ist also, dass die kleinen Kinder nicht die Lust aufs Radfahren verliert. Von Beginn an soll das Kind seine ersten Zweirad-Erfahrungen positiv in Erinnerung behalten. Die Freude bleibt erhalten, wenn das Gefährt leicht und sicher zu nutzen bleibt.
Viele Eltern beteiligen ihre Kinder bereits bei der Auswahl der Räder. Hierdurch nehmen sich die kleinen Radler und Radlerinnen ernst genommen und bringen ihre Wünsche und Vorstellungen mit ein.
Kinderfahrrad Bremsen einstellen und benutzen
Es muss von Anfang an sichergestellt werden, dass die Bremsen eingestellt sind und funktionieren. Erkläre dem Kind, dass es die Bremsen nur dann benutzen soll, wenn es die Geschwindigkeit reduzieren, bei Abfahrten beibehalten und/oder anhalten möchte. Kinder müssen frühzeitig lernen, wie sie ihr Fahrrad sicher und zügig zum Stehen bringen können. An dieser Stelle gehen wir nicht darauf ein, ob nun mit einer Rücktrittbremse in Verbindung mit einer Handbremse (i.d.R. beim Kinderfahrrad eine Felgenbremse) oder mit zwei Handbremsen gebremst werden kann. Wichtig ist auf jeden Fall, dass jede Handbremse so eingestellt werden muss, dass Kinder mit ihren noch kleinen Händen die Griffe zuverlässig greifen und bedienen können. Der Abstand der Grifffläche zum Lenkerbügel kann bei jedem guten Kinderfahrrad an einem Stellschräubchen am Bremsgriff kindgerecht eingestellt werden.
Die Bremsgriffe müssen also immer so nahe am Lenker sein, dass die Radler*innen sie auch mühelos erreichen können. Alle Bremsen müssen so leichtgängig sein, dass die Kraft mit den Händen bzw. beim Zurücktreten (bei der Rücktrittbremse) ausreicht, um dass Rad zu blockieren. Versuche das immer vor Beginn des Radfahrens bzw. bei noch niedriger Geschwindigkeit.
Die letztendliche Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr (auch auf dem Bürgersteig) ist bekanntlich gefährlich und sollte erst Jahre später erfolgen. Verkehrsregeln sollten möglichst früh vermittelt werden. Auch das kann ganz spielerisch geschehen.
Wenn die Kinder die Herausforderungen zum Radeln gemeistert haben und nunmehr offensichtlich ihr Fahrrad beherrschen, kann der Schwierigkeitsgrad sogar noch gesteigert werden. Ein Beispiel hierfür ist das Einrad fahren. Aber zu diesem Thema bitten wir im Internet - z.B. auf einem Videokanal - entsprechend separat zu suchen.