Wissenswertes über Kinderfahrräder

Wissenswertes über Kinderfahrräder

Vom Ursprung der Kinderfahrräder

Kinder freuen sich regelrecht, wenn sie im Kindersitz auf dem Erwachsenenrad oder im Kinderanhänger mit genommen werden. Schon bald sind sie aber stolz, wenn sie ihr eigenes Fahrzeug fahren können. Den Wunsch, sich selbst auf einem Fahrrad (bzw. Laufrad oder Roller) fort zu bewegen, gibt es schon sehr lange. Karl von Drais gilt mit seiner Laufmaschine "Draisine" von 1817 als Erfinder des Fahrrads. Bereits 1833 wurden wohl auch kleine "Laufmaschinen" für Kinder gefertigt. Damals wie heute steigen kleine Kinder, die gerade erst das Laufen gelernt haben, auf ihr Zweirad und rollen damit los. Ohne darüber nachzudenken tragen diese Laufräder nach dem Abstoßen der Füße am Boden das körpereigene Gewicht. Dadurch fährt man "ganz einfach" los.

Auch während der Weiterentwicklung der Laufmaschine zum Fahrrad mit Pedalantriebe (zunächst am Vorderrad) gab es bereits Ausführungen für Kinder. Sogar von den bekannten Hochrädern gab es Konstruktionen für Kinder und Jugendliche. Auch wenn die Vorderräder bei den Kinder-Hochrädern kleiner ausfallen mussten, waren sie sicherlich nicht weniger gefährlich als die Hochräder für Erwachsene. Heute bezweifelt man jedoch, ob die Konstrukte in der Zeit um 1870 wirklich für Kinder geeignet und überhaupt nutzbar waren.

Welche (Kinder-) Fahrradtypen gibt es?

Grundsätzlich unterscheiden sich Fahrräder in Rahmenformen bzw. -geometrien und der technischen Ausstattung. Je nach Bauart kommen dann zahlreiche verschiedene Fahrradtypen bzw. -Kategorien heraus, deren Übergänge aber auch meistens fließend verlaufen. City-Bike, Urban-Bike, Tourenrad, Trekkingrad, Mountainbike (MTB), Crossbike, Gravelbike, Cyclocross, Rennrad, Triathlonrad, Reiserad, Faltbike (Klapprad), BMX, um nur einige zu nennen - das meiste davon auch noch in einer Damen- und Herrenvariante und zudem jeweils auch in der E-Version z.B. als Pedelec.

 

Um die Übersicht zu behalten, werden die meisten Fahrradtypen durch ihre Einsatzzweck bezeichnet. Ein City-Bike muss aber nicht nur im Stadtzentrum sondern durchaus auf dem Lande gefahren werden. 

 

Auch bei den Kinder- und Jugendfahrrädern wird zwischen verschiedenen Typen unterschieden. Daher sollte bei jeder Anschaffung auf den Eisatzzweck geachtet werden. Die klassischen Kinderfahrräder mit dem typischerweise tiefen Durchstieg eigene sich vielleicht mehr für den gelegentlichen Einsatz als Spielfahrrad. Die sportlicheren Ausführungen, deren Rahmen schon eher kleinen MTBs gleichen sind recht gut für längere Strecken geeignet. Zum Beispiel für die Fahrt zum Kindergarten. Auch Kinderfahrräder auf Basis eines BMX-Rades werden nach wie vor häufig angeboten. Die kleinen Bikes (unter 20“) sind dann aber eigentlich noch nicht für Trickfahrten geeignet. Oft sind die BMX-Rahmengeometiren auch nicht so gut für kleine Kinder geeignet, da die Tretlagerhöhe ungünstig sehr hoch ist.

 

Kinderfahrräder für sehr sportliche Zwecke werden meistens erst ab 20“ angeboten. Also groben gesagt, für Kinder ab dem Grundschulalter. Ab dieser Größe finden auch neben Fahrrädern für Trickfahrten (z.B. BMX) unter anderem auch reine Rennräder und geländetaugliche MTBs. Aber Achtung: Dese Fahrräder sind oft nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Um sich der Notwendigkeit der einschlägigen Sicherheitsnormen zu entziehen, berufen sich manche Hersteller sogar bei den kleineren Fahrrädern (z.B. 16“) auf Konstruktionen, die mit der Verwendung als Kinderfahrrad nichts mehr zu tun hat. Wir halten in diesem Zusammenhang - z. B. durch das Weglassen eines Kettenschutzes - die Bezeichnung „Kinderfahrrad“ für sehr grenzwertig und gefährlich!       

Gibt es einen "Trend" beim Kinderfahrrad?

Währen der letzten Jahre hat sich der Einsatzzweck von Kinderfahrrädern verschoben. Lange Zeit entsprachen Kinderfahrräder mehr einem Spielzeug als ein (Nutz-)Fahrzeug, um von A nach B zu kommen. Kinderfahrräder werden nicht mehr nur dafür genutzt, um ein wenig umherzufahren, sondern zunehmend auch, um „richtige“ Strecken zu fahren. So z.B. zum Kindergarten. Eltern begleiten dabei ihre Kinder, damit sich der Nachwuchs an das Fahrrad als Alltagsfahrzeug gewöhnen kann. Auch gewinnen Freizeitausfahrten mit Fahrrädern wieder deutlich an Bedeutung. Das Auto wird einfach mal stehen gelassen und die gesamte Familie steigt aufs Fahrrad.

Für diese Zwecke sind die klassischen Spielfahrräder oft nicht so gut geeignet. Daher entwickelt sich seit einigen Jahren der Trend, dass Kinderfahrräder leichter zu nutzen sind. Die Konstruktion der moderneren Kinderfahrräder zielt daher auf Leichtigkeit und Nutzbarkeit für längere Strecken. Das Design ist nicht mehr so verspielt, sondern orientiert sich mehr an den größeren Fahrrädern, wie MTBs.

Geringes Gewicht, gradliniges Design, einfache Handhabung und wenn möglich Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit sind die Faktoren, die heute mehr eine Rolle spielen als noch vor ein paar Jahren. Natürlich spiegelt sich dies auch im Preis wider. Kinderfahrräder, die überwiegend aus leichterem Aluminium gebaut werden sind verständlicherweise deutlich teurer als Fahrräder aus Stahl. Klassische Spielräder werden aber dennoch von vielen Kunden nachgefragt. Und aus preislichen Gründen auch mit Stahlrahmen produziert. Aber auch diese Ausführungen werden mittlerweile von vielen Produzenten bestmöglich an veränderte Anforderungen angepasst.

Was macht ein gutes Kinderfahrrad aus?

Diese Frage lässt sich eigentlich nur mit Blick auf die Verwendung des Kinderrads beantworten. Die Anforderungen und Erwartungen an das Produkt werden unterschiedlich sein wenn es sich z.B. (nur) um ein Fahrrad für Spielzwecke handelt oder wenn das Kind schon sehr frühzeitig an das Fahrradfahren für seine zukünftigen Mobilität mit Fahrrädern herangeführt werden soll.


Auf jeden Fall muss ein Kinderfahrrad sicher sein. Mit diesem Thema beschäftigen wir uns auch in unserem Blog-Artikel "Sichere Kinderfahrräder".

 

Ist eine Rücktrittbremse besser als zwei Handbremsen?

Rücktrittbremsen haben ein paar Vorteile – aber nicht immer. Die Bremseinrichtung ist in der Hinterradnabe integriert und somit robust, langlebig und nahezu wartungsfrei. Solange die Kette nicht abspringt (was eigentlich nicht passieren darf), ist der Rücktritt auch leicht und sicher zu bedienen. Das ist für viele Eltern auch der entscheidende Sicherheitsaspekt. Zudem ist die Bremswirkung auch bei Nässe nicht beeinträchtigt. Kinder lernen beim Radfahren in der Regel sehr schnell, mit Rücktritt zu bremsen. Am Vorderrad ist dann als zweite Bremse oft eine Felgenbremse (V-Bremse oder Cantileverbremse) angebracht. Das Betätigen der vorderen Bremse in Kombination mit Rücktritt bringt das Kinderfahrrad sicher zum Stehen. Bitte beachten Sie daher, dass Kinderfahrräder mit nur einer Bremse nicht zulässig sind!

      

Ob manche Kinder mit der Betätigung von zwei Handbremsen ohne Rücktritt überfordert sind kann nur individuelle beantwortet werden. Bei sportlich leichten Kinderfahrrädern ist Rücktritt jedoch aus der Mode gekommen. Spätestens bei den größeren Fahrrädern sind heutzutage zwei Handbremsen statt Rücktritt Standard. 

 

Nachteil der Rücktrittbremsnabe ist auch das höhere Gewicht. Zudem kann mit ihr nur optimal gebremst werden, wenn die Pedale in einem geeigneten Winkel stehen. Ansonsten wirkt der Tritt zurück nicht besonders kraftvoll. Und wenn doch, dann kann es auch zu einer undosierten Vollbremsungen kommen, bei dem das Hinterrad blockiert und aus der Spur ausbricht. Das alles muss gelernt sein.

     

Viele Hersteller vermeiden daher Kinderfahrräder mit Rücktritt. Wichtig ist jedoch in dem Fall, dass sie dann eine gut wirkende und hochwertige Handbremsanlage verbauen. Wenn bei "billigen" Bremsen z.B. aufgrund von Reibungsverlusten in den Bremszügen sehr viel Handkraft aufgebracht werden muss, dann werden Kinder die zweite Handbremse nicht nutzen. Und das wäre wiederum auch nicht gut.

 

 Was beschreibt der Q-Faktor?

„Quak“ sagt die Ente. Und Fahrrad fährt man auch eher breitbeinig wie ein breitbeiniger Entengang. Daher die Bezeichnung Q-Faktor, abgeleitet also von einer quakenden Ente. Der sogenannte Q-Faktor bemisst den Abstand der beiden Tretkurbeln in mm. Relevant sind dabei die Außenflächen. Je weiter die Tretarmabstände und damit auch die Pedale sind, um so höher ist der Q-Faktor. 

Was hier für große Fahrräder gilt ist insbesondere durch die noch kleinen Kinderbeine insbesondere auch bei Kinderfahrrädern nicht ganz unwichtig. Denn je weiter die Pedale voneinander entfernt liegen desto unpassender (unergonomischer) wird das Fahrradfahren.

Bei der Konstruktion von Kinderfahrrädern sollten die Produzenten daher auf einen möglichst geringen Q-Faktor achten. Kleinere Tretachsen, an denen die Tretkurbeln befestigt werden, werden zwischenzeitlich auch produziert. Bei der Herstellung muss der Fahrradrahmen an entsprechender Stelle, dem Tretlagergehäuse, ebenfalls angepasst werden.

Jedoch stößt man bei der Konstruktion an Grenzen, weil bei den kleinen Kinderfahrrädern ein entsprechender Sicherheitsnorm ein Kettenschutz verbaut sein muss. Dieser benötigt Platz zwischen den Tretkurbeln. Hersteller, die einen Vollschutz einfach weglassen verstoßen (auch bei Riemenantrieb) gegen die Norm und nennen ihr Produkt dann beispielsweise „spezielles Fahrrad für Trickfahrten“ und hebeln damit die Sicherheitsnorm aus. Wir halten dies aufgrund der Klemmgefahr für sehr bedenklich!

Bitte achten Sie immer darauf, dass auch bei einem niedrigen Q-Faktor die Kette immer vollständig abgedeckt ist. Die durch einen traditionellen Kettenkasten oder durch einen Kettengleiter, wie dem ChainLooper von HEBIE.

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